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Du darfst deiner Höhenangst durchaus dankbar sein

Aktualisiert: 3. März



Höhenangst wird zu Unrecht als «Schwäche» stigmatisiert. Angstgefühle sind überlebensnotwendig, sie schützen uns vor möglichen Gefahren. Ohne sie würden wir im reissenden Fluss ertrinken, vom hohen Baum stürzen oder blind jedem Fremden vertrauen. Bei Menschen mit Höhenangst schiessen diese lebensnotwendigen Gefühle jedoch über das normale Mass hinaus. Die Angst übersteigt die objektiv von einer Situation ausgehende Gefahr. Als Reaktion auf diese starken Angstgefühle zeigen sich natürliche Körpersymptome wie Schweissausbrüche, Schwindel oder Atemnot, was wiederum dazu führt, dass die Angstgefühle noch stärker werden. Meist versuchen die Betroffenen dann zu flüchten, erstarren oder klammern sich irgendwo fest. Im weiteren Lebensverlauf werden Menschen mit Höhenangst alles unternehmen, vergleichbare Situationen und Gefühle zu vermeiden, was wiederum dazu führt, dass sich die Angst noch weiter verstärkt.


Für ein erfolgreiches „Verlernen“ der Höhenangst gilt es deshalb in einem ersten Schritt, das überlebensnotwendige Angstgefühl nicht kontrollieren, unterdrücken oder davon fliehen zu wollen. Wer das Gefühl von Angst aushalten kann, wird nach einigen Minuten von wahrnehmen können, dass das Gefühl auch wieder von selbst nachlässt. Insbesondere dann, wenn die überbewertete Gefahr sich nicht als solche herausstellt und wenn nicht neue Reize oder Gedanken die Angst weiter ankurbeln. Angst ist letztendlich ein Gefühl, wie Ärger, Wut oder Trauer. Erinnere dich doch kurz an eine Situation, wo du wütend warst. Wenn du das Gefühl von Wut nicht weiter mit neuen Wutgedanken nährst, wird es schon nach wenigen Minuten nachlassen. So verhält es sich auch mit Höhenangst. Wenn du nicht weitergehst, sondern einige Minuten an Ort und Stelle innehalten kannst, wirst du schon bald feststellen, dass deine Höhenangst unbegründet war und das Angstgefühl wird von selbst wieder nachlassen. Dabei gilt es, das Gefühl von Angst als natürlichen inneren Schutzmechanismus dankbar anzunehmen, zu beobachten, was das Gefühlt mit deinem Körper tut und dann bewusst wieder loszulassen. Versuche deshalb bei deinem nächsten Höhenabenteuer, die Angst als natürliche Warnmeldung einfach einmal dankbar anzunehmen, auszuhalten und nicht zu flüchten.


Übrigens gibt es auch Menschen, die biologisch und krankheitsbedingt, nur wenig oder überhaupt keine Angst verspüren. Bei diesen Menschen ist das Angstzentrum im Hirn, in der Medizin auch als Amygdala bezeichnet, beeinträchtigt. Ein sehr bekanntes Beispiel dafür ist der Extrembergsteiger und Free-Solo-Kletterer, Alex Honnold. Seine Geschichte kannst du hier lesen: Warum Alex Honnold keine Angst kennt.


Durch das reduzierte oder nicht vorhandene Angstgefühl sind Menschen, wie Alex Honnold vor wirklichen Gefahren jedoch kaum geschützt, was deren Leben rasch sehr gefährlich machen kann. Deshalb dürfen wir der Höhenangst doch durchaus dankbar sein!


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Quellen für diesen Beitrag:




Copyright: Höhencoach, Inhaber David Elsasser, 8805 Richterswil, Schweiz



 

 






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