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Die Exposition als Erfolgsrezept gegen Höhenangst

Aktualisiert: 15. Apr.


Bis heute gilt in der Psychologie die kognitive Verhaltenstherapie als die erfolgsversprechendste Behandlungsmethode gegen Höhenangst. Das Grundprinzip der kognitiven Verhaltenstherapie (kurz KVT), auch Konfrontationstherapie oder Expositionstherapie genannt, besteht darin, sich der eigenen Höhenangst bewusst auszusetzen und dabei festzustellen, dass die subjektive Bewertung der Gefahrensituation und die damit verbundenen Sorgengedanken und Angstgefühle in den meisten Fällen übertrieben und unbegründet waren. Die bewusste Konfrontation soll also eine Überprüfung der eigenen Befürchtungen ermöglichen und das positive Erlebnis soll helfen, zukünftige potenzielle Gefahrensituationen realistischer und angstfreier zu bewerten. Im Hirn wird dazu eine neue Gedächtnisspur geschrieben, dieser Vorgang wird auch als Extinktionslernen beschrieben. 


Voraussetzung für eine erfolgreiche Verhaltenstherapie ist jedoch, dass die Betroffenen die Angstsituation aushalten können und nicht vorgängig abbrechen, respektive umkehren oder flüchten. Ansonsten wird die erlebte Situation als gefährlich gespeichert und die Angst kann durch die gescheiterte Übung noch verstärkt werden. Zudem empfiehlt sich im Vorfeld eine sogenannte Psycho-Edukation, also dass den Betroffenen zuerst in einem theoretischen Rahmen die Funktion der Angst vermittelt und sie auf die anstehende Exposition vorbereitet werden. Dazu gehört zum Bespiel auch das Verständnis, dass die Höhenangst nicht mehr als ein Gefühl, wie Wut oder Ärger ist und sich auch nicht ins Unendliche steigern kann. Im Gegenteil, durch Gewöhnung, respektive durch das Aushalten der Angstsituation, wird das Angstgefühl mit der Zeit zwangsläufig ein Plateau erreichen und wieder schwächer werden, was den erwünschten Lerneffekt (Extinktionslernen) erzielen soll.


Um mögliche Rückfälle zu vermeiden, sollen Betroffene im Nachgang in weitere und noch anspruchsvollere Konfrontationen begleitet und/oder zu selbständigen weiteren Expositionsübungen ermutigt und angeleitet werden. Je ausgeprägter die Höhenangst oder Sturzangst, desto länger sollten die Betroffenen bei weiteren Konfrontationsübungen professionell begleitet werden. 


Bei sehr starker Höhenangst können zu Beginn auch nur Vorstellungsübungen ohne reale Exposition durchgeführt werden, auch Konfrontation «in sensu» genannt. Solche Imaginationsübungen können die Annäherung an die Angst erleichtern, aber auch zur Einübung weiterer Reaktionen genutzt werden.


Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit wird zwischen der massierten und der graduierten Konfrontation getroffen. Bei der massierten Konfrontation konfrontieren sich die Betroffenen nach der Vorbereitungsphase sofort mit ihren grössten Ängsten, um schnellstmögliche Erfolge zu erzielen. Dieses massierte Vorgehen wird auch als «Flooding» bezeichnet. Bei der graduierten Konfrontation wird zuerst eine Angsthierarchie erstellt und zu Beginn eine leichtere Problemsituation ausgewählt, bei der grössere Erfolgserwartungen bestehen. Die Konfrontation mit der Angst erfolgt also schrittweise und wird mit jeder weiteren Konfrontation immer anspruchsvoller, bis den Betroffenen auch sehr ausgesetzte Höhensituationen keine Angst mehr bereiten.


Anmerkung: 

Das Trainings-Konzept von Höhencoach basiert auf der eben beschriebenen kognitiven Verhaltenstherapie, respektive Konfrontations- und Expositionstherapie, wobei bewusst auf die Flooding-Methode, sprich auf eine zu Beginn maximale Angstkonfrontation verzichtet wird.


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Quellen für diesen Beitrag:





Copyright: Höhencoach, Inhaber David Elsasser, 8805 Richterswil, Schweiz


 

 






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