Einfach gesagt, ist Höhenangst die übertriebene Bewertung einer möglichen Gefahr
- Höhencoach
- 4. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Feb.

Höhenangst, auch Akrophobie genannt, bezeichnet die übertriebene Angst vor Höhen und gilt aus psychologischer Sicht als Angststörung. Genau genommen macht den Betroffenen jedoch nicht die Höhe Angst, sondern vielmehr die potenzielle Gefahr, abstürzen und in die Tiefe zu fallen zu können. Höhenangst kann auf exponierten Wanderwegen, auf Türmen, Brücken, Hochhäusern, Balkonen, Leitern, in Bergbahnen oder auch beim Klettern auftreten. Auch an der Flugangst kann die Höhenangst beteiligt sein, sie ist jedoch nicht mit dieser gleichzusetzen. Angststörungen generell und Höhenangst als spezifische Phobie davon, sind weit verbreitet: Rund 20% der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens von einer Angststörung und rund 5% von einer weniger oder stärker ausgeprägten Höhenangst betroffen.
Von Höhenangst ist immer dann die Rede, wenn die Angst der Situation gegenüber unangemessen und übertrieben ist, da keine oder nur eine geringe objektive Gefahr besteht. Somit sind nicht die eigentliche Höhe oder die reelle Gefahr das Problem, sondern vielmehr die Gedanken, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Wenige Meter in die Tiefe, eine wackelige Hängebrücke oder ein bedrohliches Blickfeld reichen dafür oft schon aus. Deshalb gilt Höhenangst, wie auch andere spezifische Phobien, als irrationale Angst. Höhenangstfreie oder schwindelfreie Menschen unterscheiden sich somit darin, dass ihr Unterbewusstsein die Höhe oder den Abgrund nicht unmittelbar mit einer Bedrohungslage verknüpft. Die biologischen Stress- und Alarmsymptome werden kaum oder gar nicht ausgelöst und die Konzentration auf die unmittelbare Umgebung wird weniger gestört. Die eigene Körperhaltung wird auch in ausgesetztem Gelände als stabil und sicher empfunden.
Wie bei anderen spezifischen Phobien treten auch bei der Höhenangst „echte“ körperliche Beschwerden, sogenannte Angstsymptome auf, die es durchaus ernst zu nehmen gilt. Innerhalb weniger Sekunden kann es zu einem Höhepunkt von Atemnot, Herzklopfen, Herzrasen, Benommenheit, Schwindel, Schwitzen oder Engegefühl in der Brust kommen. Aber auch das Denken und Handeln verändert sich. Die Betroffenen geraten in einen Tunnelblick und in ein Gedankenkarussell von übertriebenen Sorgen bis hin zur Todesangst. Sie reagieren mit Flucht, Erstarrung, Klammerung oder vereinzelt gar mit aggressivem Verhalten. Menschen mit Höhenangst berichten auch oft davon, das Gefühl zu haben, dass sie die Tiefe anzieht und sie etwas dazu verleiten könnte, spontan hinunterzuspringen, selbst wenn sie das gar nicht wollen. Dieses Phänomen bezeichnet man als „Call of the Void“. Die Höhe, ab der die Höhenangst einsetzt, wird als „Angsthöhe“ bezeichnet. Sie ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Bei Menschen mit ausgeprägter Höhenangst kommt es im Vorfeld einer Höhenaktivität häufig zu einem sogenannten „Vermeidungsverhalten“. Die Betroffenen versuchen Situationen zu umgehen, die sie mit ihren Angstgefühlen konfrontieren könnten. Wer unter Akrophobie leidet, wird vermutlich nicht freiwillig auf keinen Berggipfel oder freistehenden Turm steigen wollen. Allein die Vorstellung kann zu Panik und den beschriebenen Körpersymptomen führen, weshalb oft auch von der „Angst vor der Angst“ die Rede ist.
Höhenangst kann auch soziale Folgen haben, wenn beispielsweise einzelne Aktivitäten wie Wandern, Skifahren oder Klettern nicht möglich sind. Die schöne Aussicht vom Eiffelturm bleibt ebenfalls verwehrt. Oft müssen wegen exponierten Wegen oder Brücken Umwege in Kauf genommen werden und auch Wohnorte oder die Berufswahl können durch die Höhenangst eingeschränkt werden. Je stärker diese Einschränkungen im Leben spürbar sind, desto höher auch der Leidensdruck und der Wille, dagegen etwas unternehmen zu wollen.
Von der eigentlichen Höhenangst sollte der Höhenschwindel abgegrenzt werden.
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Quellen für diesen Beitrag:
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Bild: marcsiegle.ch

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